Im Dezember ist immer wahnsinnig viel los. Wir alle kennen das. Hetzen von einer Weihnachtsfeier zur nächsten, versuchen noch alle Freunde und Bekannte irgendwie in die Zeit vor Weihnachten zu quetschen auf einen letzten Glühwein, ganz so als würde nach Weihnachten die Welt zusammen brechen. Alle Geschenke dürfen recherchiert und schließlich noch besorgt werden. Alle Jobprojekte noch zu Ende geführt, alle Emails geschrieben, Rechnungen eingereicht oder bezahlt und in all dem Chaos nicht noch die letzten Verpflichtungen vergessen. Das Wort Chaos trifft es sehr gut wenn wir dann völlig atemlos unterm Weihnachtsbaum sitzen und uns Fragen: Was zum Teufel war das eigentlich? Was ist in diesem Jahr bitte alles passiert? Was ein Wahnsinn.
Dann kommt es plötzlich, dass wir den Wald vor lauter Bäumen nicht mehr sehen und erkennen und die Zukunft plötzlich total schwammig und verschwommen ist. Wir sind orientierungslos und ausgebrannt. Zum Glück trifft uns dann die Erkältungswelle noch.
Im Zustand der völligen Planlosigkeit tauchen die beliebten Fragen auf: Wer bin ich und wenn ja wie viele? Was möchte ich eigentlich? Wo ist der Weg von dem momentan Alle sprechen und wer sind diese Alle eigentlich?
Und genau darum geht es hier: Um den Weg. Den Fokus. Das Sehen von all dem. Das Bewusstwerden. Denn nur mit klarem Blick und Fokus können wir unsere Träume erfüllen und unsere Ziele erreichen. Wenn ich planlos durch die Gegend eiere komme ich bestimmt auch mal irgendwo an, vielleicht in Posemuckel oder Düsseldorf am Bahnhof. (Hiermit ein kleiner liebevoller Seitenhieb auf unsere fantastische Nachbarstadt. Denn wir kommen bekanntlich aus Köln. Und diese Düsseldorf / Köln Fehde zieht sich bereits durch die Jahrhunderte und keiner weiß eigentlich so wirklich Warum) Wollte ich da aber jemals wirklich hin? Oder wollte ich statt Posemuckel lieber nach Ibiza an Strand? Bekanntlich sollten wir unser Ziel kennen bevor wir den Koffer packen und ich die Bahn steigen. Sonst landen wir hinterher wirklich noch in Posemuckel.
Und um diesen Fokus, diesen Weg und unsere Ziele zu erkennen bedarf es an Reflektion. Der großes Jahresrückblick. Perfekt gelegen in die erste Januarwoche wenn viele von uns noch ein paar Tage Zeit der Besinnung haben bevor der Alltags Troubel ungehindert einfach weitergeht und über uns hinwegweht. Und wir völlig verballert dem Geschehen zuschauen ohne tatsächlich aktiv etwas machen zu können und uns dann Mitte des Jahres wieder wundern, warum denn 2020 so wirklich NICHT unser Jahr ist und sich wieder nichts geändert hat wie mieser Job, schlechte Beziehung und Dauerpleite.
Auch wir von Cash oder Karma durften reflektieren und haben uns hierzu einige Fragen gestellt.
Ich habe mich konsequent mit dem Jahr 2019 auseinander gesetzt. Hierzu habe ich in folgenden Schritten gehandelt.
Step 1:
Ein ausreichend großes Blatt Papier. Ich habe da tatsächlich einen Meter braunes Recyclingpapier einer Packpapierrolle genommen. Was natürlich auch geht ist die Rückseite eines großen benutzen Geschenkpapiers – solange dieses noch in Ordnung ist und nicht zerknüllt in der Ecke liegt.
Step 2:
Ich habe den Meter Packpapier in der Mitte längs geteilt und dann 3 Mal gefaltet. Herauskamen dann 12 gleichgroße Kästchen. In jedes Kästchen dann oben den Monat eintragen.
Step 3:
Zu Anfangs durfte ich mir folgende Fragen stellen:
Was genau ist alles passiert in diesem Monat. (Hierbei bin ich auf persönliche und berufliche Dinge eingegangen) Ohne Wertung, dann stichwortartig notiert.
- Was genau davon war besoders gut für mich? Beziehungsweise hat mich weitergebracht? Gerne auch mit Emotionen verbinden.
- Was davon war eher nicht so gut oder eher schlecht? Und hat mich eher blockiert und gebremst?
- Welche Personen sind in mein Leben getreten oder auch gegangen? Was hat es mit mir gemacht?
- Im Business Kontext: Wie viele Kunden hatte ich? Wie viele Projekte? Wie viel habe ich eingenommen? Wie hoch war mein Stundensatz?
- Wieviele unbezahlte Projekte habe ich gemacht – Stichwort: Karma Management
- Wieviel oder überhaupt, habe ich gespendet?
- Was kann ich daraus lernen oder besser machen?
Step 4:
Markiere nun die besonders guten Dinge mit einem seperaten Stift. Und am Ende jeden Monats erstelle ein kurzes Fazit. War es ein guter Monat oder eher nicht? Wieviele Bunte gute Dinge konntest du farblich markieren? Was konntest du grundsätzlich daraus mitnehmen?
Step 5:
Jeder Monat der richtig gut war, verdient ein Herzchen. Mal es oben neben den Monat auf. Bei einem halb guten und halb nicht so guten Monat verdient der Monat ein halbes Herz. Die nicht so guten Monate, nicht markieren
Step 6:
Im Dezember Add on ein Status Quo aller Monate aufgelistet nach den 8 Bereichen Familie / Beziehung / Freunde / Job / Geld / Freude / Gesundheit / Erfüllung (Mindset)
Dieser Vorgang hat bei mir extrem viel Klarheit gebracht. Mir ist mal ganz konkret bewusst geworden, dass so viele Träume, die ich hatte, tatsächlich auch wahr geworden sind. Und wie sehr ich mich im Business weiterentwickeln durfte. Z. B. habe ich stetig einen höheren Stundensatz verdient. Wow. Ich bin noch nicht ganz da wo ich hinmöchte, jedoch auf einem super guten Weg. Und so oft in diesem Jahr dachte ich, ich würde still stehen und nichts würde passieren und es würde alles mega langsam gehen. Weit gefehlt. Nun kann ich voller Dankbarkeit und Bewusstheit zurückblicken. Denn es war im Grunde ein sehr gutes Jahr für mich.